Bericht zur Tour
Autor
Werner Sigrist
Erstellt am
28.06.2022 18:24
Letzte Änderung
28.06.2022 18:24
Tourenbericht

Tourenleiterin: Manuela Sturzenegger

TeilnehmerInnen: Elisabeth, Beatrice P. und Werner

Mittwoch, 22. Juni 2022
Einmal mehr. Interessante Tourentage sind geplant. Just auf den Mittwoch ist ein Wetterwechsel angekündigt. Unverdrossen machen wir uns am Mittwochmorgen auf den Weg nach Vaduz. Bei der Ankunft ist es noch trocken. So machen wir uns auf den Weg hinauf zum Schloss. Ein paar Tropfen Regen fallen. Einen kurzen Blick aufs Schloss und dann machen wir uns wieder auf den Weg in die Stadt. Wir suchen uns ein Restaurant wo wir noch was essen und trinken. Draussen setzt der Regen ein. Wir studieren das Niederschlagsradar und finden um 13:00 Uhr ein Fenster ohne Regen. Mit dem Bus fahren wir nach Planken P.787 und starten dort unseren Aufstieg zur Gafadurahütte P.1427. Steil geht es bergauf durch den Wald. Es ist schwül und feucht was uns den Schweiss unerbittlich aus den Poren drückt. Wir erreichen die Hütte ohne Regenspritzer. Zuerst beziehen wir unser Nachtlager und setzen uns dann in die Gaststube. Draussen regnet es recht heftig. Das Nachtessen können wir dann wieder draussen auf der Terrasse geniessen. Die Sonne scheint, wird jedoch immer wieder durch den stetigen Wechsel der Bewölkung abgedeckt.

Donnerstag, 23. Juni 2022
Vor 06:00 Uhr ist Tagwache. Ein sonniger Tag ist angesagt. Ab 06:00 Uhr geniessen wir das reichhaltige Frühstück. Um 07:00 Uhr starten wir zu unsere heutige Etappe. Nach der Hütte werfen wir nochmals einen Blick ins Rheintal und hinüber zum Alpstein. Dann tauchen wir in den Wald ein und steigen auf zum Sarojasattel P.1626. Hier überqueren wir die österreichische Grenze. Unterhalb der Ostwand der Drei Schwestern wandern wir zur Garsellaalpe P.1757. Manuela sichtet in den Felsen einen wegfliegenden Mauerläufer. Ein Vogel den man in der Schweiz nur noch sehr selten sieht. Bei der Alp plaudern wir längere Zeit mit den Hirten bevor wir den steilen Aufstieg zum Garsellikopf in Angriff nehmen. Bei P.2000 ereichen wir einen Sattel. Nun geht es auf einem Grat auf felsigem Untergrund hinauf zum Gipfel P.2105. Hier geniessen wir die grandiose 360 Grad Panoramasicht. Der Abstieg erfordert volle Konzentration. Der seilgesicherte, schuttige und steile Weg führt uns hinüber zum Kuegrat P.2123. Weiter geht unsere Gratwanderung zum Gafleispitz P.1982. Nach einer kurzen Mittagsrast mit einer imposanten Aussicht wandern wir weiter zum Gafleisattel P.1855. Dann queren wir unterhalb dem Alpspitz einen Hang um dann auf einem steilen, neu angelegten Weg, in einer Schuttrinne, aufzusteigen zum Chemi P.1937. Auf der anderen Seite wechselt die Landschaft. Hier überwiegen die Alpwiesen wo auch Rinder weiden. Wir steigen am zum Bargällasattel P.1741. Hier ist der Mittelpunkt von Liechtenstein. Der Weg führt uns nun dem Hang entlang unterhalb dem Plattaspitz vorbei hinunter nach Sücka. Dort finden wir eine Besenbeiz wo es Getränke und gute Glace gibt. Nach dieser langen Wanderung eine willkommene Erfrischung. Nachher steigen wir nach Steg ab zur Bushaltestelle. Mit dem Bus geht es nach Triesenberg zum Hotel. Frisch geduscht suchen wir ein Restaurant fürs Nachtessen. Zum Ausklang des Tages geniessen wir dann noch eine Flasche Wein auf der Terrasse vor dem Hotel bevor wir uns müde ins Bett legen.

Freitag, 24. Juni 2022
Bereits am Abend vorher studieren wir den Nierschlagradar intensiv. Gewitter und Regen sind für den Freitag angesagt. Um 07:30 Uhr geniessen wir zuerst das reichhaltig Frühstücksbuffet. Dann entscheiden wir uns für die kurze Variante zur Pfälzerhütte, d.h. wir fahren mit dem Bus nach Malbun und fahren mit der Sesselbahn hinauf auf Sareis P.2002. Gemäss Niederschlagsradar sollten wir bis ca. 11:00 Uhr eine trockene Phase haben. So starten wir gleich nach Ankunft bei der Bergstation unsere Wanderung. Über den Chalbergrad geht es unterhalb vom Spitz vorbei hinauf zum Mattelti P.2156 und auf den Gipfel des Augstenberg P.2359. Der Nebel und die Wolken werden immer wieder hin und her geschoben, ab und zu zeigt sich sogar die Sonne. Links und rechts können wir die Vielfalt der Alpenflora bestaunen. Manuela kann uns alle Fragen zu den Blumen beantworten. Wir schätzen die fachmännische Auskunft. Nach einer kurzen Rast auf dem Gipfel beginnen wir den Abstieg zur Pfälzerhütte P.2108. Der Wegweiser gibt eine halbe Stunde an. Das sollte noch reichen um vor dem Regen in der Hütte zu sein. Der Weg verlangt wieder volle Konzentration, es ist nass, die Steine rutschig und ab und zu seilgesicherte Stellen. Und dann taucht die Hütte aus dem Nebel auf. Wir sind trocken über die Runden gekommen. Unser Nachtlager können wir schon beziehen, setzen uns dann in die Gaststube, essen und trinken was kleines. Draussen hat der Regen eingesetzt. Immer wieder wird der Niederschlagsradar konsultiert . Zwischen 14:00 und 16:00 Uhr schaut es nach einem niederschlagsfreien Fenster aus. Manuela und Elisabeth beschliessen den Naafkopf zu besteigen. Sie schaffen es in Rekordzeit und sind kurz vor dem nächsten grossen Regenschauer wieder zurück in der Hütte. Den Abend geniessen wir bei einem feinen Nachtessen. Wir sind die einzigen Gäste. Alle anderen haben auf Grund der Wetterlage abgesagt. Die Wetterprognosen für den nächsten Tag sind wieder hervorragend. Die Naafkopf-Besteigung im Sonnenaufgang wird geplant, d.h. früh in die Federn.

Samstag, 25. Juni 2022
Manuela steht bereits vor 05:00 Uhr auf um die Wetterlage zu prüfen. Es gibt keine Zweifel, wir starten um 05:00 Uhr unseren Aufstieg bei klarem Himmel. Nach einer knappen halben Stunde guckt die Sonne schon über die ersten Bergspitzen. Im Aufstieg sichten wir vier Steinböcke. Um 06:00 Uhr stehen wir auf dem Naafkopf P.2570. Die Sicht ist atemberaubend. Dank dem Regen ist die Luft so klar. Ehrfürchtig lassen wir die Morgenstimmung auf uns wirken. Eine längere Fotosession ist angesagt. Es ist kühl und eine leichter Wind weht. Das gibt klamme Finger und so steigen wir wieder ab zur Pfälzerhütte wo uns das Frühstück erwartet. Gestärkt machen wir uns auf eine weitere lange Tour. Wir steigen zuerst ab ins Naaftal zum Obersäss P.1736. Die Warnrufe der Murmeltiere begleiten uns. Bis zur Alp Gapfahl P.1864 beobachten wir links und rechts von unserm Weg eine noch nie erlebte Vielfalt der Alpenflora. Immer wieder halten wir an um die zum Teil seltenen Blumen zu fotografieren. Bei der Alp stärken wir uns mit Getränk und Essen für den folgenden steilen Aufstieg hinauf zum Rappastein P.2221. Zuerst führt der Weg über Alpwiesen bevor es dann steil ansteigt hinauf zum Sattel bei P.2070. Hier schnaufen wir mal durch und blicken hinunter ins Rheintal, hinüber zum Alpstein und auf hunderte Gifpel. Nun geht es in den Endanstieg, das Gelände wechselt von Alpwiesen zu seilgesicherten Felspartien. Auch diese Herausforderung meistern wir und stehen schon bald auf dem Gipfel. Einmal mehr erwartet uns eine tolle Aussicht auf hunderte Gipfel und hinab in unzählige Täler. Einen weiten Weg haben wir noch vor uns und so steigen wir schon bald wieder ab auf dem gleichen Weg bis zum Sattel auf P.2070. Hier setzen wir unsere Gratwanderung fort. Es geht zum Kolme P.1993. Unterwegs weiterhin eine Alpenflora vom feinsten. Die Feuerlilien leuchten aus der farbenprächtigen Blumenwiese. Immer wieder wird fotografiert! Nach dem Kolme, auf einer schönen Wiese, machen wir eine längere Mittagsrast. Dann geht es weiter zum Heubüal P.1936, zum Chrüppel P.1706 und dann über einen rutschigen Wurzelweg hinunter nach Sücka P.1403. Manch einer hat sich schon lange auf ein gutes Glace gefreut in der Besenbeiz in Sücka! Das lassen wir uns nicht nehmen. Erfrischt steigen wir nach Steg ab zur Bushaltestelle. Mit dem Bus fahren wir nach Malbun und beziehen unser Hotel. Alle freuen sich auf eine Dusche. Aufgefrischt treffen wir uns vor dem Hotel und gehen gemeinsam zum Apero und Nachtessen.

Sonntag, 26. Juni 2022
Heute ist bereits wieder der letzte Tag. Das Frühstück nehmen wir beim Malbuner ein. Gut verpflegt geht es zuerst auf einer breiten Alpstrasse gemütlich hinauf zum Sassförkle P.1786. Über Obersass zum Oksatola P.1854 hinein in einen steileren Anstieg, über Geröllrinnen unterhalb den Felswänden des Stachlerkopf und den Drei Kapuziner zum P.2071. Hier kommen wir in die Fänge des stark wehenden Föhns. Wir wandern dem Grat entlang hinauf auf den Gipfel des Schönberg P.2104. Wieder erwartet uns eine prachtvolle Aussicht. Der Föhn pfeift uns recht zügig um die Ohren so dass wir uns die Jacken anziehen. Wir beschliessen weiter unten einen windgeschützten Platz zu suchen für unsere Mittagsrast. Diesen finden wir dann auch und verpflegen uns. Dann steigen wir ab über Züge und Bärtig zum P.1720. Hier wäre ein steiler Abstieg nach Steg die eine Variante. Die andere wäre über Bergleswes nach Sass Stall P.1643 zu gehen. Wir wählen diese um unsere Gelenke zu schonen! Von Sass Stall wandern wir dann auf einer Alpstrasse hinab nach Malbun. Auch auf diesem Abschnitt müssen wir immer wieder still stehen und die Blumen, Schmetterlinge und Insekten ablichten. An der Bushaltestelle bei den Bergbahnen beenden wir unsere Liechtenstein Tour. Der Bus bringt uns nach Vaduz. Wir beschliessen in Vaduz noch ein kühles Bier zu trinken, ist es doch im Städtle fast 30 Grad. Erfrischt treten wir die Heimreise an.
Ganz herzlichen Dank an Manuela im Namen aller TeilnehmerInnen für die tolle Tour. Alle waren begeistert von dieser abwechslungsreichen Gegend. Die 5 Tage waren super organisiert.