Bericht zur Tour
Autor
Cyrill Stutz
Erstellt am
25.02.2024 10:56
Letzte Änderung
25.02.2024 10:56
Tourenbericht

Sonntag 11.2.
Nachdem in Bülach nur Cyrill, Jael und ich eigestiegen waren, hatten wir bis Bern noch 7 weitere Personen eingesammelt: Mara, Lea, Leonie, Reto, Catrina, Sophia und Severin. So fuhren wir mit dem Postauto in Richtung Simplonpass hinauf, sodass die Brauntöne des walisser Haupttals bald verschneiten Bergflanken wichen. Beim Hospiz, einem riesigen Haus auf der windigen, hellen Passebene, deponierten wir unser Gepäck und assen in einem Raum mit vielen Töggeli-Kasten etwas Lunch. Danach machten wir uns auf die Ski und liefen ungefähr eine Stunde in Richtung Hübschhorn. Unterwegs logen wir ein wenig, natürlich nur, um uns ein wenig besser kennenzulernen und die neuen Namen zu lernen, was dann auch noch zu einer Runde Zeitungsklopfen mit Schneebällen führte. Die Abfahrt brachte uns zwar schon mal bei, den Steinen auszuweichen, war aber dank dem Pulverschnee ein wunderschöner Wochenanfang. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir mit Schaufeln und LVS-Suchen, gruben Rucksäcke und Personen ein und kehrten dann ins Hospitz zurück - natürlich nachdem wir alles wieder ausgegraben hatten. Nach dem Abendessen wurde noch ein Wochen-Mörderlis lanciert, sodass wir jetzt alle gespannt darauf warten, die Person, die auf unserem Zettel steht zu erwischen oder unsererseits den Ton eines eingeschalteten LVS zu hören, während uns jemand die Hand auf die Schulter legt. Denn es gilt, wie Michael so schön gesagt hat: „Eis LVS, und du bisch gsi!“
Noelia
Montag 12.2.
Geschter Abig hets gheisse s git nomal en biz gmüetlichere Tag hüt. Am 8i giz zmorge und am nüüni tschalpemer los uf de Sunnesiite richtig Tochuhorn.
S Wätter-App het gmeint s wärdi chli bewölkt mit Sunne, das het aber nöd gstumme, es hät s Sünneli gschune. Wunderschön!
Mer hend d Ski und d Splitboards chli une am Gipfel deponiert zum di letschte paar Meter no z Fuess hinder ois z bringe.
Highlight vom Tag:
de fertig-bachmischig-Zitrone-Gipfel-Chueche.
Nachem zMittag hemmer ois ufteilt. Es Paar sind wider retour richtig Chloschter zum uf de andere Siite no chli ufe und abe z hösele und de schön Pow Pow z gnüsse. Di ander Gruppe het nachere churze Abfahrt nomal ahgfällt und de nöchschti Gipfel s Ärezhorn, ahzpeile. Dobe wider de bekannti Kampf mit de Splitboardbindig, aber nach gfühlt ennere Ewigkeit sind denn au alli parat gsi. Ab jetzt wirds steil. Und nachem steil wirds flach. Aso: nomal ahfälle. Und wemmer scho ahgfällt het, chammer au gad soguet nomal ufen dritts Hügeli. Und eifach ufe tüürle wär ja au z langwiilig, drum d Ski uf de Rugge und denn wird ufe gkraksled. D Abfahrt isch denn zum Glück auno einiges stränger worde dank ennere Durchschnitts-Gfäll vo ~1.5 Grad durab.
Aber alles in allem aber en würklich schööne, "gmüetliche" Tag.

Dienstag 13.2.
Am Morgen ging es wieder sehr gemütlich zum Frühstück. Die Dreharbeiten waren in vollem gange, als wir aus dem Hospiz traten und wir haben den Dreharbeiten noch gespannt zugeschaut, ehe wir losgelaufen sind. Das Ziel konnten wir vom Pass aus noch nicht sehen, hielten aber fest drauf zu, immer auf der Schattenseite. Dass es kalt war zusammen mit dem Wind, liessen unsere Pausen kurz ausfallen. Nach steilen und auch eisigen Passagen und zum Teil mit Harscheisen, kamen wir dann in der Sonne auf dem Homattupass an. Oben stärkten wir uns für die Abfahrt, die doch auch sehr schöne Abschnitte hatte, auch steinig und eisig. Und auch zu flache Passagen fürs Board, wobei wir uns im Tritte schlagen und abrutschen übten, schlussendlich kamen wir alle aber unbeschadet unten an. Nach dem Nachtessen gabs dann noch ein kleines Tischfussball-Turnier und liessen den Abend so ausklingen.
Mittwoch 14.2
Heute haben wir schon um 7 Uhr gefrühstück um den Bus um 8 Uhr zu erwischen, mit dem wir eine Station in Richtung Simplon Dorf gefahren sind. Danach gings einige Meter abwärts - nicht praktisch für Leute die ihre Felle schon montiert hatten - und an den Aufstieg zum Galehorn. Auf dem Gipfel windete es sehr und wir blieben nicht lange, aber für ein Gruppenfoto hat es trotzdem gereicht. Bei der Abfahrt Richtung Westen fanden wir noch einige unverspurte Hänge und trotz einiger Stürze kamen alle einigermassen heil wieder unter an. Wir erwischten den Bus um 3 Uhr und hatten noch Zeit einen verspäteten Gipfelkuchen zu geniesen. Zurück im Hospiz begang dass allabendliche Hoffen dass bald 7 ist und wir unsere Bäuche beim Abendessen wieder füllen können.
Donnerstag, 15.2.
Am Donnerstag morgen ging es um 9 Uhr los in Richtung Mäderhorn, wofür wir zuerst wieder zum Stein mussten. Von dort gingen wir im Gegensatz zum Dienstag in die andere Richtung, ein gutes Stück am Hang entlang bevor es wieder steiler wurde. An der Monteleone Hütte vorbei aufs Mäderhorn, wo wir dann zu Mittag assen. Wir sahen nur wenig Sonne aber trotzdem war es warm. Wir sind in Richtung Skigebiet Rothwild abgefahren, in welchem wir auch die letzten Pisten zur Abfahrt nutzten. Unten angekommen sassen wir noch gut 1.5h in einer kleinen Pizzeria bis unser Bus fuhr, um ca. 17 Uhr waren wir wieder zurück im Hospiz.
Freitag 16.2
Wenn die Woche sich den Ende neigt
Unser Grüppchen erneut einen Gipfel anpeilt
Und diesen sogar in Rekordzeit besteigt

Auch heute wurden wieder Spitzkehren trainiert
Sich an so manch blödem Spruch amüsiert
Von Cyril die ein oder andere Lebensweisheit doziert
Zuoberst die Sonne sogar das Gipfelkreuz ziert
Sodass auch sicher keiner aus der Gruppe erfriert

Und zu Feier des Tages und weil
Sich hier eingeschlichen hat ein kleines Appenzellerlein
Folgt im Dialekt der nächste Reim:

Noch dä Gipfelchrömli sömme wiede abi
I dynamische Grundposition uf ösne ski
Machid Bögli als hetteme Flätache
Öbe schnee, gräss, stee ond anderi Sache
S hett au di eint ode ander uf dä Ranze
Dank Sonnecreme abe nüd orange wied Bumeranze

Nach der Tour schlüpfen wir aus allen isolierenden Hüllen
Und warten darauf beim Znacht unsere Mägen zu füllen
Und da morgen schon die Abreise auf dem Programm steht
Es nur recht ist als kleiner Poet
Diesen schönen Tag in Reime zu verfassen
Weils hier so toll war und weil ich’s nicht kann lassen

Samstag 17.2
Gruppe Breithorn:
Noch vor Sonnenaufgang klingelte der Wecker und kurz darauf standen drei motivierte Skitourengeher in voller Montur am Frühstückstisch. Eine halbe Stunde später ging es mit vollem Magen und dick eingecremten Backen Richtung Osten. Schon bald färbte sich der Himmel orange und die Sonne ließ die ersten Gipfel erstrahlen. Trotz Stöllen an den Skiern arbeitete sich die kleine Gruppe in flottem Tempo die Hügel hinauf, denn die Aufstiegszeit war knapp berechnet. Viele Hänge später und 1200 Höhenmeter weiter oben kam die Idee einer Routenänderung durch ein steiles Couloir. Direkter als gedacht. Die Skier wurden auf den Rucksack geschnallt und die drei stapften durch den Tiefschnee. Schritt für Schritt versanken die Beine bis über die Knie im Schnee. Erst auf den letzten Metern der Rinne wurde er zu Eis. Der Gletscher war erreicht. Die Führungszeit war unterboten. Der Abstieg über Gletscher, Schnee, Steine und Sträucher rundete die Tour ab. Unten angekommen war noch Zeit für einen Tee auf der Sonnenterrasse und dann kam auch schon der Bus für die Rückfahrt in die Ostschweiz.
Gruppe Skisafarie:
Am letzten Tag wollten wir noch einmal das Motto : unverspurte Hänge, kein Gedränge erneut aufleben lassen. Leider waren es nicht die Hänge, sondern eher ein einzelnes, kleines Pulverhängchen. Die Freude war gross, die Fahrtzeit war es nicht. Nach erneutem Anfellen, ging es wieder im Zickzack hoch, mit ein,zwei, drei oder doch vielleicht 15 Spitzkehren. Oben angekommen, bei unserm wunderschönen Stein wurde die Gruppe erneut kleiner, für Jael eine Erleichterung, da sie nur noch zwei Schäfchen zu hüten hatte. Erneut ging es hoch, zwar ohne Spitzkehren, aber dafür mit Spitzengeschwindigkeit à la Cyril um den Tag und unser Lager mit einem tollen letzen Tiefschneehang zu beenden.