Teilnehmer: Alfred Achermann, Jürgen Bittner, Marie-Theres Nägeli, Markus Nägeli (TL)
Vielversprechend sahen die Wetterprognosen für unser geplantes Tessinerwochenende nie aus. Doch Markus bleibt dran und als am Sonntag trockene Verhältnisse mit etwas Sonne versprochen werden, greifen wir zu den Seilen.
In Zürich um 07.04 im IC nach Lugano treffen wir unsere Kletterkollegen und fahren zu viert ins hoffentlich sonnige Tessin. Der Himmel ist verhangen, die Strassen sind nass und noch im Gotthardtunnel wissen wir nicht, was uns auf der Südseite erwartet. Naja, ganz trocken ist es auch im Tessin nicht, aber der Himmel ist wesentlich freundlicher als auf der Nordseite. Wir bleiben dran!
In Ponte Brolla sind die Strassen knapp trocken, doch die Felsen glänzen verdächtig nass. Da hilft nur eins: Im Ristorante della Stazzione Kaffeetrinken und abwarten. Das grosse Fenster im Speisesaal schaut direkt auf die Kletterfelsen und schon kleben vier Rinsbergler an der Scheibe und beobachten, wie der Himmel aufklart und die Felsen langsam abtrocknen.
Wir bleiben dran! Noch während die zwei Kletterer am Nebentisch lange Gesichter machen und vom Heimgehen reden, machen wir uns auf zum Einstieg. Und werden bald belohnt für unseren Durchhaltewillen.
Die erste Seillänge der vorgesehenen Route Verme verde, die bis hinauf auf den Castelliere führt, ist grösstenteils trocken. Und bis wir alle ausgerüstet und parat sind fürs Klettern wärmt und schon die Tessinersonne. Wir bleiben dran, aber sehr gerne!
Markus klettert mit Fredi voraus und Jürgen und ich folgen ihnen. Wir kommen gut voran, müssen aber doch noch einigen nassen Stellen ausweichen, was den Schwierigkeitsgrad steigen lässt… doch wir bleiben dran und nähern uns dem flachen Plateau des Gastelliere.
Doch in der letzten Seillänge passiert es. Markus steht schon oben. Ich lasse mich verleiten und klettere direkt auf ihn zu und schon bin ich auf Abwegen in einer nassen, schwierigeren Route blockiert. Zum Glück bin ich mit zwei klettertüchtige Männern unterwegs, die mich aus der misslichen Situation retten. Vielen Dank!
Auf dem Castelliere gibt es grosse Pause und Verräumen der Kletterutensilien. Wir entscheiden uns für den Fussabstieg nach Ponte Brolla. Der malerische Weg führt durch den Kastanienwald über unzählige Steinplatten hinunter zum Ristorante Americano, wo wir vom jazzigen Spiel einer Musikband empfangen werden. Wir beschliessen, nahe der Bushaltestelle einzukehren, in der Osteria all’Orrido. Mit einem herzhaften Espresso Corretto freue ich mich über diese gelungene Tour.
Wir bleiben dran! Lieber Markus, einmal mehr hat dieser Leitspruch zum Ziel geführt. Im Namen der ganzen Gruppe danke ich dir für die souveräne Leitung des Unternehmens: Castelliere via Verme verde.
Marie-Theres