Bericht zur Tour
Autor
Werner Sigrist
Erstellt am
18.07.2021 21:37
Letzte Änderung
18.07.2021 21:37
Tourenbericht

Teilnehmer: Anna, Silvia, Ruth, Beatrice, Lisbeth, Rene

Mittwoch, 14. Juli 2021 - Binn-Twingischlucht-Ernen

Mit gemischten Gefühlen reisen wir ins Binntal. Die Unwetter in unserer Region haben uns seit einigen Tagen beschäftigt. Ist es zu verantworten die Wanderungen durchzuführen. Die tägliche Konsultation des Wetterberichts und die Nachfrage im Hotel führten zum Entscheid hinzufahren. Mit dem Bus fahren wir von Fiesch hinauf nach Binn. Vor dem Tunnel informiert uns der Busfahrer, dass die Twingischlucht wieder offen ist. Gute Nachricht, wollen wir doch nach dem deponieren unseres Gepäcks im Hotel unsere erste Wanderung durch die Schlucht machen. Bevor wir aufbrechen trinken wir noch einen Kaffee. Dann machen wir uns auf den Weg zur Twingischlucht. Es ist bewölkt aber trocken. Der Weg führt uns vorbei an alten Holzhäusern durch das Dorf Binn. Die laut rauschende Binna überqueren wir auf einer alte Bogenbrücke. Nun steigen wir ab zum kleinen Stausee beim Eingang der Twingischlucht. Die ehemalige Strasse nach Binn ist nun der Wanderweg. Da dieser Abschnitt der Strasse nach heftigen Niederschlägen immer wieder verschüttet war, wurde ein Tunnel gebaut. Der Blick in die Schlucht zeigt wie steil dieses Tal ist. Auf der anderen Seite fallen drei grosse Graben an der Ostflanke vom Breithorn rund 1’000 Meter steil runter zur Binna. Grosse Schneeresten zeugen von einer regen Lawinentätigkeit im Winter. Beim Tunneleingang, Haltestelle Steimatta steigen wir weiter ab in die Schlucht und gelangen zur Römerbrücke. Diese war Teil des Säumerweges über den Albrunpass. Wir überqueren die Brücke und steigen wieder auf bis zur Hockmatta. Die Sonne zeigt sich immer wieder. Jetzt steigen wir wieder ab durch ein steiles Waldstück zu einer weiteren Brücke wo wir die Binna einmal mehr überqueren. Es geht wieder bergauf bis zum Zauberwald. Hier biegen wir auf den Trusera-Weg ein. Der Weg führt uns durch einen dichten Wald entlang der Trusera bis oberhalb von Ernen. Auf diesem Streckenabschnitt regnet es kurz. Dann steigen wir ab nach Ernen. Ernen ist bekannt für die alten, wunderschönen Holzhäuser welche im 16. und 17. Jahrhundert erbaut wurden. Mit dem Bus fahren wir zurück nach Binn. Im Hotel Ofenhorn beziehen wir unsere Zimmer und lassen den Abend bei einem feinen Essen ausklingen.

Donnerstag, 15. Juli 2021 - durchs Binntal Richtung Binntalhütte

In der Nacht hat es geregnet. Am Morgen wird der Wetterradar studiert. Für das Binntal sieht es nicht schlecht aus. Es sind nur schwache Niederschläge zu erwarten. Wir brechen auf und marschieren auf der Strasse Richtung Fäld. Auf der Höhe von Giesse wechseln wir auf den Wanderweg. Auf der rechten Uferseite der Binna geht es gegen Fäld zu. In diesem Bereich fliessen unzählige Bäche auf beiden Talseiten Richtung Binna. So überqueren wir den Fäldbach welcher am Hang oben eindrücklich über den Felsen sprudelt. Im Bereich der Brücke liegt der Lawinenschnee noch meterhoch. Der Bach fliesst wie aus einem Gletschertor. In Fäld steigen wir auf zum Schineregmach. Leicht steigend ist der Bergweg angelegt, vorbei an kleinen, schön ausgebauten Alphütten zur Alp Freichi weiter Richtung Binntalhütte. Unser Ziel ist jedoch der Halsesee welchen wir über den Bergweg bei P.1950 erreichen wollen. Als wir bei diesem Punkt ein kleine Pausen machen, streicht Nebel über die Anhöhe wo sich der See befindet. Darum beschliessen wir auf dem gleichen Weg zurück zu gehen bis Freichi und dort die Binna zu überqueren und auf der linken Seite der Binna nach Fäld abzusteigen. Es ist immer ein Wechselspiel zwischen Nebel, Wolken und zaghaften Aufhellungen. Durch eine wilde Landschaft, gespickt mit steinigem Bergweg, aufgeweichtem Boden und Waldwegen erreichen wir Fäld. Auf der rechten Seite der Binna wandern wir zurück zum Hotel. Wir waren fast sechs Stunden unterwegs und mussten nur für kurze Zeit den Regenschutz auspacken.

Freitag, 16. Juli 2021 - Binn-Mässersee-Fäld-Binn

Eigentlich wollte ich am Freitag die Tour auf das Eggerhorn machen. Als ich am Morgen erwachte regnete es. Es war klar, Tour umstellen, wir gehen heute zum Mässersee. Wir starten mit geöffnetem Regenschirm. Diesen können wir jedoch schon bald wieder einpacken. Nach ein paar hundert Metern auf der Strasse zweigen wir ab auf den Bergweg. Es geht steil aufwärts durch einen schönen Nadelwald. Dann überqueren wir den Englischbach und erreichen bald Mässerchäller P.1884. Nach einem kurzen Trinkhalt steigen wir weiter auf, überqueren den rauschenden Mässerbach und nehmen den letzten Aufstieg zum Mässersee P.2119. Mittlerweile reissen die Wolken auf und die Sonne drückt durch. Der See ist eingebettet in eine wünderschöne Landschaft. Am Ufer auf trockenen Steinen machen wir unsere Mittagsrast. Dann folgen wir dem Bergweg Richtung Geisspfadsee. Wir steigen nochmals knapp 100 Meter auf bis zur Abzweigung Richtung Manibode. Über die Schäre P.1978 steigen wir ab zur Mineralgrube Lengenbach und weiter bis nach Fäld. Da bald ein Bus zurück nach Binn fährt, zieht es ein Teil der Gruppe vor mit dem Bus zum Hotel zurückzufahren. Die anderen geniessen die Wanderung über den schön angelegten Weg zurück nach Binn.

Samstag, 17. Juli 2021 - Binn-Eggerhorn-Binn

Am Morgen strahlt die Sonne bereits auf die Bergspitzen. Es hat noch einige Restwolken. Der perfekte Tag für den Aufstieg zum Eggerhorn. Um 08:30 Uhr verlassen wir das Hotel. Uns erwarten 1’100 Höhenmeter. Der Weg ist gut angelegt. In lang gezogenen Serpentinen geht es kontinuierlich bergabwärts. Bis fast auf 2’000 Meter sind wir im Wald wo eine angenehme Temperatur herrscht. Beim P.2023 verlassen wir den Wald und passieren einen Brunnen. Das Wasser fliesst mit einem starken Strahl aus der Röhre und lädt ein den Durst zu löschen. Das kühle Wasser ist eine Wohltat. Weiter geht es hinauf zum Sattulti P.2129. Hier haben wir bereits eine schöne Aussicht auf die Bergspitzen im Binntal wie auch auf Viertausender. Auf einer bunten Blumenwiese ruhen wir uns kurz aus, trinken und essen was kleines. Dann geht es in den Endanstieg zum Gipfel P.2503. Diesen erreichen wir nach gut 3 Stunden Aufstieg. Kompliment an die Teilnehmer. Uns erwartet ein traumhaftes Panorama, hinüber zum Aletschhorn, Wannenhorn, Jungfrau, hinunter ins Rhonetal, den Alphubel und das Weisshorn. Das Ofenhorn, Helsenhorn und unzählige weiter Gipfel vom Binntal präsentieren sich im Sonnenschein. Wir setzen uns auf eine windgeschützte Bank und machen unsere Mittagsrast. Dann brechen wir auf und machen uns auf den Abstieg. Schon bald erblicken wir eine Gruppe Schwarznasenschafe welche talwärts getrieben werden. Die Gruppe lässt uns vorbei. Auf die Nachfrage warum sie die Schafe runtertreiben, vernehmen wir, dass der Wolf zugeschlagen hat und acht Schafe gerissen hat. Die Stimmung bei den Besitzern war sehr bedrückt. Wir setzen unseren Abstieg fort, machen beim Brunnen nochmals einen kurzen Trinkhalt und steigen in einem Zug ab bis zum Hotel. Es bleibt uns noch genug Zeit um auf der Terrasse was zu essen und zu trinken bevor wir zum Bus gehen müssen.
Zufrieden machen wir uns auf den Heimweg mit guten Erinnerungen an eine schöne, wilde Landschaft im Binntal.