Tourenleitung: Werner Sigrist (in Stellvertretung von Beatrice Plüntsch)
Teilnehmer:
Sektion Rinsberg: Brigit, Elisabeth I., Hans-Peter, Kurt, Lisbeth, Rolf, Ruth G., Thomas, Wisel
Sektion Manegg: Edith, Erika, Helen, Regula B., Willi vA
In der Tourenleitung gab es einen kurzfristigen Wechsel. Wir treffen uns, wie im Tourenportal ausgeschrieben, in Bülach am Bahnhof. Es ist ein richtiger Wintertag mit Minus-Temparaturen. So machen wir uns unvermittelt auf den Streifzug durch die Altstadt Bülach. Ausserhalb der nördlichen Stadtmauer betrachten wir das ehemalige Gasthaus Kreuz, vis a vis steht die Villa Neuhof. Dann geht es weiter zum Gasthof zum goldenen Kopf. Die nördliche Hauswand ist auf die Stadtmauer aufgebaut worden. Weiter geht es durch die Altstadt zum Rathaus und Rathausbrunnen. Dort entdecken wir das Maronigässli, welches eine Interessante Geschichte hat. Beim Rathaus biegen wir rechts in eine Gasse ein wo wir das Tor zum Rathauskeller entdecken. Südlich verlassen wir die Altstadt, wandern durch das Erachfeld-Quartier zum Rietbach. Diesem folgen wir Richtung Bachenbülach, an den diversen Einkaufszentren vorbei. Beim neuen COOP kommt der Wunsch auf kurz an die Wärme zu gehen und einen heissen Kaffee zu trinken. Aufgewärmt geht es weiter, am Schwiggihof vorbei zum Römischen Gutshof Seeb, wo uns Hansruedi Minder erwarten. Er führt uns mit viel Detailwissen durch die Anlage.
Landwirte, die beim „Römerwäldchen“ im Ortsteil Seeb ackerten, stiessen seit jeher mit ihren Pflügen auf merkwürdige Mauerstücke und zogen dann und wann einen römischen Gegenstand aus dem Boden. Die Legende von der unterirdischen Stadt war gar nicht so falsch. Die ganze Anlage war von einer 60 cm dicken und 3 Meter hohen Mauer umschlossen, der Zugang erfolgte über bewachte Tore. Innerhalb der Umfassungsmauern breitete sich nach römischem Vorbild ein Parkgelände auf mindestens 88’000 Quadratmetern aus. Dies Masse waren von weit grösserer Ausdehnung, als das benachbarte alte Städtchen Bülach beanspruchte. Das Herrenhaus war die weit und breit grösste Villa, idyllisch neben einem zu römischer Zeit vorhandenen kleinen See gelegen. Münz- und Ziegelfunden zufolge muss dieser historische Grund um 50 n. Chr. als Holzbau angelegt worden und dann über 300 Jahre hinweg laufend weiter und prächtiger ausgebaut worden sein. Was einfach begann, entwickelte sich bis zum Rückzug der Römer zu einem grossartigen Palast aus Massivmauerwerk mit ausgedehntem Herrenhaus, Hypokausten (Bodenheizungen), Mosaikböden, Warm- und Kaltbadehäuser, zwei Wohnhäusern, zwei grosse Doppelhofanlagen, Pferche für Gross- und Kleinvieh, pergolaartige Korridore, vier Tore, Kalkofen, Wirtschfts- und Werkhöfe mit Räucheröfen, Töpferofen-Werkanlage, Schmiede, Brunnenhaus, Ziergarten sowie Oekonomiegebäuden.
Nach dieser interessanten und lehrreichen Führung sind wir alle durchgefroren und wünschen uns einen warmen Raum zum aufwärmen. Wir beschliessen kurzfristig in den nahen Gasthof Hecht zu gehen. Hier wärmen wir uns mit einem warmen Mittagessen auf. Gestärkt machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir wandern am Seebner-Seeli vorbei, überqueren die Autobahn und folgen der Panzerpiste. Dann biegen wir rechts ab und wandern durch die Bachenbülerallmänd zum Himmelbach. Auf dem Weg zwischen Bach, linke Seite und der Flugpiste auf der rechten Seite wandern wir bis nach Kloten. Immer wieder sehen wir Spuren vom Biber, sei es in Form von Stauungen im Bach oder angeknabberten Bäumen. Nach knapp zwei Stunden erreichen wir den Flughafen. Hier trennen sich die Wege der Teilnehmer.
Besten Dank im Namen aller Teilnehmer an Beatrice für die Organisation der Führung. Alle waren beeindruckt vom Wissen und dem leidenschaftlichen Vortrag der Geschichte über den Gutshof von Hansruedi Minder.