Bericht zur Tour
Autor
Cyrill Stutz
Erstellt am
16.06.2022 10:24
Letzte Änderung
16.06.2022 10:24
Tourenbericht

Donnerstag, 26. Mai 2022 - Anreise
Von Bülach, Bern und Luzern kommen sie her. Von Passanten neugierig beäugt - denn mit Skis rechnet keiner mehr.
Von den neun kennen sich die meisten schon
der "Neue" fühlt sich schnell wohl
Der Aufstieg ist steil
aber ziemlich entspannt weil,
das Jungfraujoch erreicht alt und jung
ohne grosse Anstrengung
Ohne Felle starten wir also oben
runter zum Konkordiaplatz, über schöne Schneewogen
Der Aufstieg zur Grünhornlücke wär ein leichter
doch die Höhe machte die Sache nicht seichter
wir erreichen die Finsteraarhornhütte daher ein erstes mal erschöpft
und geniessen die Sonne bis jemand aus der Gruppe den leckeren Znacht schöpft
Früh gehts dann ins Bett
der erste Tag war ganz nett

Yael

Freitag 27. Mai 2022- Gipfelsturm
Der Wecker riss uns bereits um 03:50 aus unseren überbreiten Betten. Nicht ganz wach zwangen wir uns zu frühstücken um gestärkt die Hütte in Richtung Finsteraarhorn zu verlassen. Momentan war ein kurzer Umweg die gemütlichere Route als dem Sommerweg zu folgen. Kurz tragen. Ski anziehen und bis zum Frühstücksplatz gings ganz effizient. Schnell buckeln und zurück im Schnee wieder loslegen. Der zweite Abschnitt erschien nicht so lange, legte uns aber doch etwas rein. Zusammen mit gefühlt 1000 Leuten waren wir am Skidepot und richteten uns in 3 2er und einer 3erSeilschaft ein. Im Aufstieg lief alles flüssig und wir kamen nach gemütlicher Kraxelei auf dem Gipfel des Finsteraarhorns an. Runter wars ähnlich wie am Gubrist zu Feierabendzeiten. Stockend...
Der Schnee war erstaunlich schön für die Jahreszeit und nur die letzten Meter klebten an den Skiern. In der Hütte wurde gechillt und gejasst bis zum Znacht.
Nach der Meteosendung machten wir uns bald auf ins Bett.

Raphi

Samstag 28. Mai 2022 - Der Chillige Tag
Heute konnten wir ausschlafen, ja so richtig ausschlafen! etwa bis 5.00 Uhr! Denn heute ist die kleine Tour angesagt. Der Wyssnollen (3583m). Aber nicht wie es auf der Skitourenkarte eingezeichnet ist, sondern über die Grünhornlücke, dann über den Nordgrat. Denn wir wollen auch unsere Steigeisen brauchen.
Nach einem Frühstück bei Tageslicht (habt ihr das in einer Berghütte schon erlebt?) nehmen wir mit unserer Winterausrüstung den Sommerweg runter zum Gletscher. Das ist vermutlich die heikelste Stelle des Tages. Mit Skischuhen und Skis auf der Schulter ist es auf dem rutschigen Felsen nicht ganz einfach. Auf dem Gletscher ziehen wir die Felle an und in ca. 1h sind wir bei der Grünhornlücke und montieren bereits unsere Steigeisen. Nach dem Aufsteig im Eis folgt der Aufsteig auf dem Fels. Der Grat ist einfacher und kürzer als am Tag vorher beim Finsti. Die letzten Meter vor dem Gipfel erfolgen im Eis. Oben erstaunlicherweise kein Wind, also benutzen wir die Gelegenheit ein Paar Gruppenfotis zu machen. Die Abfahrt findet in einem Gemütlichen schnee, halb Sulz, halb hart mit Blick auf die Terasse unserer Hütte, wo wir uns bald hinsetzen, Röstis essen und den ganzen Nachmittag fett chillen!

Lou

Sonntag, 26. Mai 2022 - Schon wider nach Hause
Wiederum assen wir um 4.00 Frühstück und dieses Mal versuchten wir, nicht allzu fest dran zu denken, dass wir in einigen Stunden wieder im Alltag zurück sein würden. Das war auch nicht allzu schwer, waren wir doch noch sehr müde und hatten eine spannende Tour vor uns. Kurz vor Fünf machten wir uns mit unserem ganzen Gepäck auf den Weg zu unseren Skis, die wir am Tag zuvor unten am Gletscher deponiert hatten. Noch in der Dämmerung liefen wir in Richtung Hinteres Fiescherhorn. Kurz bevor wir den grossen Gletscherbruch erreichten, ging auf dem Gipfel die Sonne auf. Sevi suchte uns den besten Weg durch die riesigen Spalten und Eisberge und wir genossen die spektakuläre Umgebung. Noch im Zeitplan überquerten wir danach die Ebene und stiegen zum hinteren Fiescherhorn auf. Dort bot sich uns eine super Aussicht auf Finsteraarhorn und co, dieses Mal mit Herr der Ringe-ähnlichen Wolken. Nach dem Abstecher auf den Gipfel wollten wir aufs Ewigschneefeld abseilen, was etwas länger dauerte als gedacht. Schlussendlich kamen aber mit viel Wind und teilweise kalten Extremitäten Ialle heil unten an und nach einer kurzen, aber schönen Abfahrt starteten wir in den letzten Aufstieg. Da Sevi so oft betont hatte, wie ewig dieses Ewigschneefeld sein würde, schien es den meisten von uns dann doch nicht so ewig wie befürchtet. Wir plauderten oder genossen die Ruhe und das meditative Laufen auf der riesigen Schneeebene. Ganz zum Schluss begann es sogar noch zu schneien, nachdem wir vier Tage super Wetter gehabt hatten. Wir störten uns nicht dran und brachten noch die letzte Abfahrt auf der Ratrack-Strecke hinter uns. Danach verschlangen uns die Stollen der Jungfraujochbahn, später fuhren wir in verschiedenen Zügen mit viel Essen und interessanten Gerüchen zurück nach Hause. Es waren super abwechslungsreiche, entspannende vier Tage! Vielen Dank an Sevi fürs sorgfältige und überlegte Führen und Cyrill und Tobi für die Organisation rundherum.

Seraina