7.04.2023 (1. Tag)
Der Zug steht schon da, wir schon bald drinnen und doch fehlt uns noch jemand. Noelia kommt seehr pünktlich um die Ecke gelaufen und steigt auch ein. Nach einer gemütlichen Zugfahrt mit reichlich Platz kommen wir in Göschenen an, wo wir aufs Geissentaxi warten. Christian, der plaudernde Chauffeur, bringt 8 von uns hinauf zur Göscheneralpstaumauer und die anderen 3 zum Abzweiger Voralp. Obendurch konnten wir bis auf eine kurze Ausnahme zu Beginn alles auf den Ski gehen bis wir die Scharte neben den Bergseeschijen zu Fuss bewältigen. Es folgt eine kurze Abfahrt mit wenig Sicht und wir laufen zur nächsten Lücke hinauf. Sevi gönnt uns sogar eine Mittagspause. Von der Lücke hinunter grüsst uns sogar die Sonne und wir können die Abfahrt richtig geniessen. Das letzte Stück ist komplett im Whiteout und wir stolpern geradezu über die Hütte bevor wir sie wirklich sehen.
Neben dem Ofen essen wir Kuchen und geniessen die Zeit bis zum Znacht. Die ausgezeichnete Hüttenküche vermag gerade so unsere Hunger zu stillen. So steigen wir in unsere Betten und freuen uns auf den nächsten Tag im Schnee
Raphi
8.04.2023 (2. Tag)
Um 5 Uhr standen wir auf, um dann pünktlich um 6 auf den Ski/ Snowboard zu stehen. Zuerst fuhren wir etwas ab und befestigten die Felle möglichst schnell um nicht kalt zu bekommen. Im Kegel der Stirnlampen legten wir die ersten Höhenmeter hinter uns. Es gab eine kurze Pause und dann an der Sonne liessen wir uns etwas mehr Zeit für Essen und Trinken. Da es in der Nacht nicht so viel geschneit hat, konnten wir die Abkürzung direkt zum Punkt 3285 nehmen. Dabei rüsteten wir uns aus mit Steigeisen und Pickel und stapften in der Spur der beiden Raphis hoch, wo wir dann wieder auf die Ski umrüsteten. So liefen wir die restlichen Höhenmeter zum Sustehorn hoch und machten uns sobald bereit für die Abfahrt. Durch Sevis gute Ideen konnten wir einige sehr spannende Hänge fahren, die noch unberührt waren. Mit nur einem Köpfler kamen wir heile unten an, fast pünktlich zum Zmittag. Im Gasthaus trafen wir Marius, der uns gerade entgegen kommen wollte. Mit einigen Spielen und Schläffchen vertrieben wir uns die Zeit am Nachmittag.
Jael S
9.04.2023 (3. Tag)
Die erste Schritte an diesem Ostersonntag sind hart. Der wenige Schnee, der im steilen Hang vor dem Alpenhaus Steingletscher liegt, ist gefroren. Die Harscheisen sind schon montiert, an einer Stelle müssen wir sogar die Skis tragen. Dann aber beginnt ein recht angenehmer Aufstieg bis zum Gipfel vom Fünffingerstock. Also einen der Gipfel davon, denn als wir hochkommen bemerken wir, dass der Zipfel nebendran um ein paar Meter höher ist. Sevi ist motiviert, klettert dort hoch und installiert eine Sicherung. Während etwa eine Stunde klettern alle motivierte Teilnehmende nacheinander die fünf Meter hoch und wieder runter. Für die Abfahrt folgen wir Sevi in einer seiner geheimen Varianten. Es wird steil. So steil, dass Cyrill ein Fixseil installiert. Und vor allem hat es unten Felsen, also ist ein Sturz an dieser Stelle nicht erlaubt. Tobi positioniert sich am Ende der steilen Stelle, Raphi macht die erste Spur. Es scheint zu klappen! Dieser Weg führt weiter zu einem wunderschönen, unverspurten Hang. Nach der coolen Abfahrt ist es nicht fertig. Wir müssen noch über das Grassenjoch, um die Sustlihütte zu erreichen. Es braucht aber nicht mehr lange. In einer guten halbe Stunde sind wir am Grassenjoch. Es wird langsam heiss. Das demotiviert nicht Cyrill, Raphi, Marius, Jael und Lou 30m höher zu laufen, um noch ein bisschen mehr Abfahrt zu geniessen. Auch diese Abfahrt geniessen wir, obwohl der Schnee langsam schwer wird. Kurz vor der Hütte müssen wir nochmals umrüsten, denn es geht noch 50m hoch. Wer da nicht im T-Shirt ist, hat definitiv zu warm. Der Lunch in der Hütte gibt es entweder drin oder draussen auf einem Stein, denn die Terrasse ist schon voll. Irgendwann wird es aber dann sowieso zu kalt, um draussen zu hängen. Lou
Montag 10.4. (4. Tag)
Sustlihütte - hei
Das Brot in der Sustlihütte war ausgesprochen gut, sodass wir voller Energie in den letzten Tag starteten. Um viertel nach sechs machten wir beim Loslaufen ordentlich Lärm mit unseren Harscheisen und bewunderten das Morgenrot im Himmel und an den Gipfeln. Schon bald kraxelten wir die letzten Meter auf den Stössistock, wobei die einen die Ski deponierten und die andern sie aufbanden in der Hoffnung auf eine schöne Abfahrt auf der steilen Nordseite. Das klappte tatsächlich; zwischen den Felsen und zwei steilen Passagen warteten phänomenale Hänge auf uns, sodass uns der folgende Aufstieg überhaupt nicht reute. Auf der flachen Spur zum Grassen trafen wir wieder auf den anderen Teil der Gruppe, der über eine Lücke weiter westlich gekommen war. Auf dem Gipfel assen wir Lunch, genossen das verschneite Panorama und liessen die vergangenen Etappen revue passieren. Wir stiegen nach der ersten kurzen Abfahrt kurz zum Grassenbiwak auf, hinter dem noch unverspurter Schnee wartete. So kurvten wir neben der imposanten Titlis-Felswand immer weiter hinunter zum grünen Talboden. Nach einem Bachbett und Slalom auf den letzten Schneeflecken rüsteten wir um und liefen direkt in den Frühling. Noelia