Wir wassern nach dem Mittag bei der Rorerbrücke zwischen Frauenfeld und Warth-Weiningen in die Thur ein. Nach 10.5 km gibt es eine Blockwurfstufe, die auch umtragen werden kann. Nur 1 km weiter erreichen wir unser Nachtlager, den Campingplatz Güttighausen, einer der schönsten Plätze der Schweiz. Es gibt dort eine Kiesbank, die zum Baden und Füürlä einlädt. Wir kochen unser Abendessen selber.
Tags darauf paddeln wir weiter die Thur hinunter und bei Flaach rein in den Rhein. Es gibt verschiedene Auswasserungsmöglichkeiten wie z.B. beim Camping in Flaach (19 km), in Eglisau (26 km) oder erst in Zweideln (30 km).
WW I-II
Kanu oder Kajak mit Paddel, Zelt oder Biwak, Schlafsack, Mätteli, Dry Bag, Taschenlampe, Sonnenschutz
selber mitbringen; wir organisieren uns wer was bringt
Brot für den zMorge kann beim Camping gekauft werden.
Übernachtung auf Camping: pro Person Fr. 3.00 / kleines Zelt: Fr. 6.00
Wir organisieren uns dann je nach Teilnehmer, Boot, Anreise (auch mit ÖV) möglich.
Paddelnwochenende Thur-Rhein
Tourenleitung: Nicole und Micha
Teilnehmer: Esther, Katrin, Ursa, Jörg, Duri, Dani, Markus
Endlich geht’s los. Nach viel Planung, Abklärungen und kurzfristigen Planänderung kann Nicole und Micha alle Teilnehmer, die per OeV oder Auto in Frauenfeld angereist sind, zur Rinsberger Kanutour begrüssen. Auch alle Kanus sind da. Bei sehr schönen und heissem Wetter, werden die vier Kanadier und die zwei Kajaks gemeinsam bereitgemacht oder zusammengesetzt. Mit vereinten Kräften bringt man die schwer beladenen Boote auf‘s Wasser. Nicht alle sind sich sicher ob ihr Boot beim Besteigen nicht gerade absauft. Trotzdem paddeln wir los, anfangs noch etwas unkoordiniert. Langsam gewöhnen wir uns an das Element Flusswasser, Boot und Bootspartner. So geht die Reise gemütlich Thur abwärts. Links und rechts nur Natur - die Zivilisation weit weg. Nach der Unterquerung der ersten Brücke (Hängebrücke) kommen die ersten Stromschnellen. Das ist fast Wildwasserfahren, aber alle meistern das souverän. Es ist immer ein Abwägen zwischen dem Flachwasser mit Auflaufgefahr oder dem wilden Teil mit ein paar Spritzern im Boot. Leider geht aber auch das Kentern sehr schnell - das muss Esther erfahren. Einen Kanadier allein zu fahren, ist eben schwierig. Nun kommt aber die heutige Schlüsselstelle! Eine Schwelle mit grossen Blocksteinen. Wir landen 100m vorher an und inspizieren das Hindernis. Die Waghalsigen entschliessen sich runterzufahren. Die Skeptischen gehen zu Fuss nach unten. Um die Boote nicht tragen zu müssen, was eine unmenschliche Anstrengung gewesen wäre, fahren zwei Kanuten die Strecke zweimal. Die Abenteuerin Esther umgeht das Problem, in dem sie das Boot am langen Seil runter gleiten lässt und dann am Ufer hinterherklettert. Bald erreichen wir die Sandbank beim Zeltplatz Gütighausen – eine Pause ist verdient. Es herrscht Hochbetrieb, vermutlich wegen des langen Auffahrtswochenendes. Mit etwas Glück finden wir einen „Landungsplatz“ zwischen den Strandgästen. Der Campingplatz ist schön gelegen und urchig. Nach einem in der Kolonne erkämpften Glacé geht es weiter. Nach einem weiteren schönen und abwechslungsreichen Abschnitt stellt sich in Andelfingen unter der Brücke die Frage nach dem Übernachtungsplatz. Die Sandbänke sind leider noch von den Tagestouristen besetzt. Dann erspähen wir aber bald, etwas oberhalb des Ufers einen Wander-Rastplatz. Nach kurzer Besichtigung entschliessen wir uns dort zu übernachten. Das Anlanden und das Hochtragen der Boote ist allerdings Schwerstarbeit. Der Platz mit massiven Sitzbänken und Tisch und der super Grillstelle, erweist sich als genau richtig, um das umfangreiche mitgebrachte Nachtessen vorzubereiten und gemeinsam zu geniessen. Alle haben zu diesem Festmahl etwas beigetragen, ausser der Schreiberling. Dieser hat dafür jetzt seine Spezialaufgabe. Mit fortschreitender Dämmerung macht man sich bald Gedanken zum Schlafplatz. Im hohen Gras, in den Brennnesseln, beim Feuer im Rauch, mit oder ohne Zelt? Das Wetterleuchten in der Ferne verheisst auch nicht Gutes, so stehen plötzlich doch ein paar Zelte und Blachen. Zum Glück, denn in der Nacht regnets es wiederholt. Auch bei der Tagwache nach 6 Uhr gibt es noch Tropfen, aber wir können das ebenfalls grossartige Frühstück geniessen. So wird es doch 9 Uhr bis wir - mit den ersten Sonnenstrahlen - wieder abfahrbereit sind. Die Thur ist nicht mehr so „wild“ und so kann Ursa uns auf die vielen Vogelarten aufmerksam machen. Ein grosser Teil der Flussufer steht ja unter Naturschutz. Nach einer Stunde kommt die problemlose Einfahrt auf den grossen Rhein. Dieser fliesst etwas schneller und das erste Mal schlagen wir mit den Paddeln nicht dauernd am Grund an. Die Tiefe und die Fliessgeschwindigkeit sind im klaren Wasser gut sichtbar. Jetzt ist nicht mehr Wildwasser fahren angesagt, sondern eher das Wellenspringen, wenn einer sein übermotorisiertes Sportboot ausfährt. Beim Badeplatz in Rüdlingen, gibt es den ersten Halt heute. Aber nicht zum Ausruhen. Die einen laufen flussaufwärts um sich dann schwimmend wieder hinuntertreiben zu lassen und die anderen trainieren das Einsteigen in die Kanus aus dem Wasser heraus. Andere geniessen doch einfach die Sonne. Nachdem Markus sein Glace fertig geleckt hat und Esther ihre Schwimmweste per Schiffspost bekommen hat, fahren wir weiter. Nach der Tössegg lockt die Besenbeiz zu einem weiteren Halt. Das Anlanden ist schwierig. Es hat nur einen Pfosten, dem wir vertrauen und dort hängen jetzt vier Boote dran. Die Beiz ist halt für das landseitige Publikum. Nach einer Runde Glace und zwei Bier, paddeln wir aber bald mit vereinten Kräften zu unserem Ziel, die Lochmühle in Eglisau. Auswassern, Gepäck sortieren, Boote reinigen und abbauen - und schon bald heisst es Abschied nehmen.
An dieser Stelle möchte ich allen Teilnehmern ganz herzlich für das gute Gelingen dieses unvergessllichen, superschönen Wochenendes danken. Ein besonderer Dank geht aber an Nicole und Micha für die Initiative und Planung und an Duri für das Organisieren des Bootstransports.
Liebe Grüsse Markus Häfliger
Um einen Bericht zu dieser Tour verfassen zu können musst du dich einloggen. Wenn du noch kein Benutzerkonto hast, musst du dir zuerst ein Benutzerkonto anlegen.